Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung

Störungen bei der Verarbeitung akustischer Reize, obwohl das Hörorgan intakt ist.

Bei einer AVWS kommt es zu Störungen bei der Verarbeitung akustischer Reize, obwohl das Hörorgan intakt ist.

Menschen mit einer AVWS haben Schwierigkeiten sich in einer lauten, geräuschvollen Umgebung auf das Hören zu konzentrieren. Dies hat zur Folge, dass sie gesprochene Sprache aus dem Störlärm nur schwer herausfiltern können. Es kommt zu Verständnisschwierigkeiten und Aufmerksamkeitsstörungen, da das Zuhören schnell ermüdet. Ein weiteres Merkmal für eine AVWS ist ein erschwertes Richtungshören.
Betroffene Menschen sind häufig auch sehr geräuschempfindlich. Kinder zeigen dies besonders deutlich, wenn sie sich in lauten Situationen schneller als ihre Mitmenschen die Ohren zuhalten oder den Raum verlassen.
Selber sprechen Menschen mit einer AVWS häufig zu laut. Dies soll ihnen helfen, sich in einer geräuschvollen oder akustisch ungünstigen Umgebung selber noch herauszuhören.
Eine Sprachentwicklungsstörung und /oder eine Lese-Rechtschreibschwäche können Folgen einer AVWS sein.
Kinder mit einer AVWS können in Situationen, in denen ein konzentriertes Zuhören gefordert wird, schnell ermüden und die Aufmerksamkeit nicht mehr aufrecht erhalten. So besteht die Gefahr, dass zu Unrecht eine AD(H)S vermutet oder sogar fehldiagnostiziert wird.

Phoniater und Pädaudiologen können eine fundierte Diagnose erstellen. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig andere mögliche Ursachen, wie beispielsweise eine AD(H)S, auszuschließen. Dies kann nur durch eine interdisziplinäre Diagnostik geschehen.

Wenn die Diagnose AVWS gestellt wurde, kann der Arzt eine entsprechende Therapie verschreiben. Die Therapie wird dann in sprachtherapeutischen/ logopädischen Praxen durchgeführt.